GOHT SICH'S US? 

Wenns Geld knapp ist

Wussten Sie, dass das heutige Rankweiler Rathaus einmal das örtliche
Armenhaus war? Im Überfl uss in dem wir leben, vergessen wir gerne, dass Vorarlberg vor
nicht einmal 200 Jahren noch eine arme, kleinbäuerlich geprägte Region war. 

Erst die Inflation infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und die davor schon spürbare Wohnkostenbelastung haben Armut auch direkt hier bei uns wieder zum Thema gemacht. Unsere Lebensgrundlagen, Nahrungsmittel, Strom, Wärme und ein Dach über dem Kopf – vieles wird immer teurer und trifft mittlerweile weite Teile der Bevölkerung. Auch jene die sich bisher zur Mittelschicht gezählt haben. 

Das strapaziert unsere bisherigen Bilder von Armut, in denen es hauptsächlich um „Andere“ ging: Die rumänische Bettlerin auf der Straße, der pensionierte Gastarbeiter aus der Siedlung, die alleinerziehende Mutter von der Supermarkt-Kasse oder der invalide Frührentner, der sich seinen Unterhalt nicht leisten kann. Plötzlich trifft es aber auch Freunde von mir, die sich nach der Scheidung keine Wohnung mehr leisten können. 

Es ist also notwendig über Armut und ihre vielen Facetten zu sprechen: Ab wann aber ist man arm? Was bedeutet Armut überhaupt in einem der reichsten Länder der Welt? Was wird dagegen getan und was sollte noch getan werden?

Wir laden Sie ein mit uns dieses hochaktuelle Thema zu diskutieren und auch regional- und kulturhistorische Hintergründe zu beleuchten.

21.06.2024, 19:00 Uhr, Mesnerstüble

VERNISSAGE ZUR AUSSTELLUNG 

GOHT SICH’S US? - WENN’S GELD KNAPP WIRD 



Die Kuratorinnen Nadja Gabriel, Desiree Gabriel, Arzu Aslan und Pia Dablander beschäftigten sich schon während ihrer Architektur- bzw. Inter-Media-Ausbildung intensiv mit Armut und Obdachlosigkeit. Hervorzuheben ist etwa eine Ausstellung am Feldkircher Gymnasiumplatz.

Besonders ist dies nicht deshalb, weil es in Vorarlberg keine Armut gäbe. Vielmehr wird Armut nur selten öffentlich sichtbar. Noch seltener wird das Thema künstlerisch behandelt. In Zusammenarbeit mit dem Verein Mesnerstüble entstand nun eine neue Ausstellung, zugeschnitten auf den besonderen Ort in Rankweil und in einer Form konzipiert, die es möglich macht, dieses komplexe Thema verständlich darzustellen. 

In ihrer Ausstellung arbeiten die Kuratorinnen nicht nur viel statistisches Datenmaterial und historische Artefakte auf, sondern schaffen es durch verschiedene Stilelemente konkrete Lebenssituationen zu imitieren und so die Inhalte erlebbar zu machen. Sowohl der Zick-Zack-Weg, der Vorplatz des Mesnerstüble als auch das Mesnerstüble selbst werden in diese interaktive Ausstellung einbezogen und zeigen so die vielfältigen Zusammenhänge von Armut, Bildung, Einkommen, Wohnen und Ernährung auf. Es gibt viele Fragen zum Thema Armut – die Ausstellung macht vieles verständlicher.

25.6.2024, 19:00 Uhr, Mesnerstüble
ARMUT? UND DAS IN RANKWEIL?


Vor gut drei Jahren wurde das frühere Ortshilfswerk neu aufgestellt – und das Ziel wurde erreicht: Mehr Menschen als je zuvor spenden für die niederschwellige Unterstützung in Notsituationen vor Ort. Doch wie sieht Armut in Rankweil konkret aus? Wird die Hilfe angenommen? Die Mitglieder des Beirats von „Rankler für Rankler“ berichten an diesem Abend über Armut in Rankweil. Davor werden in einer Führung durch die Ausstellung besonders auch historische Orte der Armut in Rankweil beleuchtet.

27.06.2024, 19:00 Uhr, Mesnerstüble 
AUF EIN WORT MIT DER STRASSENZEITUNG MARIE


Mittlerweile kennen alle in Vorarlberg die Straßenzeitung Marie. Am 8.12.2015 erschien die Erstausgabe – heute ist sie aus der Vorarlberger Medienlandschaft, aber auch von den Vorarlberger Straßen und Fußgängerzonen kaum mehr wegzudenken. 

Die Marie ist ein Angebot zur Selbsthilfe für Menschen unter der Armutsgrenze und ein Sprachrohr für ausgegrenzte Gruppen.

Obmann Frank Andres erzählt an diesem Abend über die Marie, über Straßenzeitungen im Allgemeinen und ihren Beitrag zur Armutsbekämpfung.

04.07.2024, 19:00 Uhr, Mesnerstüble
WOHNEN UND ARMUT IN VORARLBERG


Vorarlberg ist ein teures Pflaster: das steht mittlerweile wöchentlich in der Zeitung. Was bedeuten die steigenden Wohnkosten in einer der teuersten Regionen Österreichs aber konkret im Leben vieler Menschen?

Heidi Lorenzi (IfS) und Eva Doherty-Berchtold (Caritas) sind berufl ich täglich mit prekären Wohnverhältnissen und Delogierungen befasst. Sie erzählen aus ihrem Berufsalltag, warum Wohnungslosigkeit uns alle angeht, was schon dagegen getan wird und was es noch braucht!

07.07.2024, 12:00 Uhr, Kirchplatz
LANGE TAFEL AM KIRCHPLATZ


Der Widerspruch zwischen Überfluss und Armut wird bei der Ernährung besonders deutlich. Laut Gesundheit Österreich GmbH leiden rund 420.000 Menschen in Österreich an Ernährungsarmut. Sie müssen aus Geldnot auf Mahlzeiten verzichten. 

An einer langen Tafel am Kirchplatz diskutieren wir mit Elmar Stüttler (Tischlein deck dich), Loek Versluis (McDonalds) über die Zusammenhänge von Ernährung und Armut. Sie werden kulinarisch mit zum Thema passenden Speisen verwöhnt.

Unkostenbeitrag: Freiwillige Spende; wir bitten um Anmeldung!

10.07.2024, 19:00 Uhr, Mesnerstüble
ZWISCHEN DEN ZEILEN MIT JANITA MARIA JUVONEN


Eine Matratze, ein kleiner Rucksack und die Flucht in Drogen. Das war über 10 Jahre lang Janita Marja Juvonens Leben. 

Heute ist sie Sozialaktivistin, Autorin und Expertin in eigener Sache. Ihre Vergangenheit hat sie überwunden und aufgearbeitet. Sie hat im Bundestag gesprochen, gibt Stadtführungen und hat die harte Realität der Obdachlosigkeit in ihrem Buch „Die Anderen“ verschriftlicht. Moderiert von Daniel Furxer berichtet Janita an diesem Abend über ihr Buch und seine Entstehungsgeschichte.

11.07.2024, 19:00 Uhr, Mesnerstüble
BENEFIZ-FINISSAGE MIT SAPPERLOTTA


Wir schließen unsere Kulturfesttage mit einer Klangwolke aus Stimmen, Celli, Zupfinstrumenten und Perkussion. Kommt, wie ihr seid! Mit mutig durstigen Ohren, aber ohne das Haar zu bändigen! Denn es weht ein starker Wind von Osten, der fremde
Sprachen mit sich bringt. Auch Lieder, aus eigener Feder, schleichen sich dazwischen ein. Darum: Ohren auf und immer den Wolken nach.

Freier Eintritt – Spenden für Rankler für Rankler