Von den letzten Dingen
Kein Tod ohne Leben. Das Leben kennt sinnliche Erfahrung. Mit dem vorliegenden Programm möchten wir Sie, liebe BesucherInnen, herzlich einladen, dem Thema Tod sehend, hörend, schmeckend und durch das Gespräch seinen Platz im Leben zu geben. Mit einem abwechslungsreichen und wohl überlegten Programm aus den Sparten Religion, Kunst und Kultur möchten wir uns gemeinsam auf den Weg machen und uns der unausweichlichen Konsequenz stellen, die das Leben am Ende für jeden von uns bereithält. Der Verein Mesnerstüble hat sich zum Ziel gesetzt, über Angebote in den Bereichen Kunst und Kultur Begegnung und Dialog zu fördern. Wir freuen uns, wenn Sie beim Durchlesen des vorliegenden Programmes das eine oder andere für sich entdecken!
31. Oktober bis 26. November | Fotoausstellung "T/O/T" Norbert Scherrer
Mesnerstüble
Es freut uns außerordentlich, dass wir mit Norbert Scherrer einen bekannten Rankweiler Fotographen bei uns im Mesnerstüble begrüßen dürfen. Norbert Scherrer hat in seinen Fotographien schon zahlreiche Momente und Orte in Rankweil festgehalten. Im Rahmen dieser Ausstellung können wir Bilder von der Veranstaltungsreihe "Sterben und Tod in Kult und Brauchtum" sowie von Rankweils Friedhöfen bewundern.
31. Oktober, 17.00 Uhr | Die große Frage: Wo ist der Mensch wenn er tot ist?
Für Kinder in der St. Michaels Kirche
Wo ist der Mensch, der plötzlich nicht mehr da ist? Gemeinsam mit Kindern und für Kinder suchen wir Antworten zu dieser großen Frage.
01. November, 15.00 bis 18.00 Uhr | Stüble öffnet an Allerheiligen & Möglichkeit zur Ausstellungsbesichtigung im Mesnerstüble
Zu Allerheiligen öffnen wir das Mesnerstüble für Kaffee und Kuchen. Vor oder nach dem Besuch am Grab kann man sich im Stüble aufwärmen und die Foto-Ausstellung des Rankweiler Fotografen Norbert Scherrer besichtigen.
5. November, ab 12.00 Uhr | Dia de los Muertos mit mexikanischem Kulturverein
Mesnerstüble und Vorplatz Basilika
An diesem Nachmittag feiern wir gemeinsam mit dem lateinamerikanischen Kulturverein "Tierra Madura" das mexikanische Totengedenken. Neben mexikanischer Livemusik und mexikanischen Speisen, gibt es auch einen, für diesen Tag typischen, Gedenkaltar. Alle sind eingeladen Bilder ihrer Verstorbenen mitzubringen und am Altar aufzustellen.
12. November, 17.15 Uhr | "Zwischen den Zeilen" Texte zu Krieg und Kälte
Mesnerstüble
Wir erlebten den Krieg in der Ukraine bisher hauptsächlich aus den Medien. Neben schrecklichen Bildern und Geschichten, wird dieser Krieg auch als Wirtschaftskrieg und Krieg um Ressourcen geführt. Gemeinsam werden wir im kalten Stüble Medienberichten von der Geschichte dieses Kriegs hören.
13. November, 16.00 Uhr Künstlergespräch | Intrada und Basilikakonzert "Totentanz"
Mesnerstüble - Basilika (Das Mesnerstüble ist ab 14.00 Uhr geöffnet - das Konzert beginnt um 17.00 Uhr)
Die Motette Totentanz von Hugo Distler besteht aus 14 Chorsätzen und 12 gesprochenen Versen von Johannes Klöcking. Diese Texte, in denen der Tod Menschen verschiedenen Standes und Alters zum Tanz auffordert, verbinden einerseits die gesungenen Teile, andererseits bilden sie auch einen Kontrast zu den vielfach zart-schwebenden Chorsätzen. Vor dem Konzert in der Basilika, treffen wir uns um 16:00 im Mesnerstüble zu den Künstlergesprächen "Intrada" um uns für das Konzert aufzuwärmen. Das Mesnerstüble ist ab 14:00 geöffnet um die Ausstellung von Norbert Scherrer zu besuchen.
17. November, 19.00 Uhr | "Auf ein Wort" Die richtigen Worte finden im Angesicht des Todes mit Pfr. Dr. Peter Rädler und Irene Christof, Hospiz Vbg.
Mesnerstüble
Als Seelsorger im Landeskrankenhaus Rankweil hat Peter Rädler eine besondere Aufgabe übernommen. An diesem Abend erzählt uns Peter Rädler von seinem langen Wirken und den Erfahrungen, die er als Begleiter auf dem letzten Lebensweg vieler Menschen gemacht hat. Wir gehen dabei auch der Frage nach welche Rolle und welche Hintergründe die zahlreichen Trauersprüche haben.
19. November, 15.00 Uhr | Rundgang auf Rankweils Friedhofen mit Martin Salzmann
Treffpunkt St. Peterskirche - Abschluss Mesnerstüble
Auf neun Friedhöfen in Rankweil sind Menschen begraben. Die Geschichten einiger von ihnen reichen bis an den Beginn der Siedlungsgeschichte Rankweils zurück. Martin Salzmann erzählt uns bei einem geführten Rundgang durch den Waldfriedhof und den Friedhof bei der St. Peterskirche mehr über deren Besonderheiten. Zum Abschluss gibt es vor dem Mesnerstüble eine warme Verpflegung. Ebenfalls kann die Ausstellung von Norbert Scherrer kann besucht werden.
ABGESAGT | Mose
Konzert in der St. Michaels Kirche
Vor 15 Jahren verschlug es mir die Sprache, als ich über ein anderes Werk, Schuberts Streichquartett in d-Moll „Der Tod und das Mädchen“, schreiben wollte. Ich fühlte mich sehr verstanden von Schubert. Ich quälte mich wochenlang. Beschreibende Worte kamen mir immer weniger in den Sinn. Seit drei Monaten versuche ich nun, über die neue mose-Platte zu schreiben. Die Begriffe verlieren sich d-mollesk, je näher ich dem Veröffentlichungstermin komme. Herkömmliche Attribute werden bei näherer Betrachtung auch hier, wie damals, unglaubwürdig....... Beim Hören von „puls“ kommt mir vor, mose sind es nun, die meine innere Sprache sprechen, die alte dunkle wie die neue lichtere. Sie besteht vor allem aus amphibolischen Eindrücken, flüchtig und beständig, ausgesprochen in Schwermut, von der Leichtes ausgeht, ... ....Eine Trompete mit Dämpfer spielt. Mit langem Hall eine Gitarre. Ein Rufen im alten Hafen. Weite ist fast überall. Und dauert an. Der Friedeneiner so anders als schubertschen Umarmung.Vollendete Fragmente werden einem da geschenkt, Anfänge, Verführungen. Fundstücke aus den Zwischentönen der fünf Herren Thomas Kuschny, Herbert Walser-Breuß, Karl Müllner, Thomas Keckeis und Markus Marte. Rare Stücke, mit Bedacht arrangiert, entspannt, unverdorben melodisch, reduziert. In einer Bescheidenheit, der man jeden Ton und alles dahinter abnimmt....
Philip Scheiner, Ö1 Redaktion